Esoterische Önologie: Als Wein als heiliges Getränk galt
Wein spielt seit jeher eine zentrale Rolle bei religiösen Zeremonien und esoterischen Ritualen. In heidnischen Kulturen wurde Wein oft mit dem Blut der Götter in Verbindung gebracht, einem Symbol für Leben, Tod und Wiedergeburt. In Griechenland feierte der Kult um Dionysos, den Gott des Weins und der Ekstase, die berauschende Kraft des Getränks als Mittel zur Verbindung mit dem Göttlichen. Auch die Römer verehrten den Wein, betrachteten ihn als Geschenk von Bacchus und nutzten ihn in Ritualen, um die Fruchtbarkeit des Landes und den Schutz der Ernte zu gewährleisten. Mit dem Aufkommen des Christentums erhielt Wein eine neue heilige Bedeutung und wurde zum Symbol des Blutes Christi während der Eucharistie.
Diese religiöse Tradition ist so tief verwurzelt, dass in vielen Regionen Italiens auch heute noch Wein nach Ritualen hergestellt wird, die zwar nicht unbedingt esoterisch sind, aber dennoch eine symbolische Verbindung zum Heiligen haben. Einige Weingüter orientieren sich beispielsweise bei der Ernte und Weinbereitung an alten Kalendern und Mondphasen, weil sie glauben, dass diese Praktiken dem Wein eine überragende spirituelle Qualität verleihen. Önologie ist in diesem Sinne nicht nur Wissenschaft, sondern auch eine Kunst voller Symbolik und Tradition.